Als Netzwerkberater des RKW unterstützen wir Sie bei der Planung und Realisierung Ihres Gründungs- oder Nachfolgevorhabens im Rahmen des Gründungsgutschein - Programms des RKW.
Gründungsfinanzierung für Franchisenehmer
"... das Geld von der Bank ist auf dem Konto drauf, und der Gründerzuschuss wurde auch bewilligt"
Es gibt viele Varianten, sein eigenes Unternehmen zu gründen – die einen gründen neu „bei Null“, um ihre ganze eigene Idee zu realisieren. Andere treten die Nachfolge im (elterlichen) Betrieb oder einem anderen Arbeitgeber an oder kaufen ein bestehendes Unternehmen. Und wieder andere machen sich als Franchise-Betrieb selbständig.
Bei einer Gründung als Franchisenehmer erwirbt man letztlich durch eine einmalige und / oder wiederkehrende Gebühr das Recht, eine bereits bestehende und erprobte Idee in einem definierten Gebiet auf eigenes Risiko umzusetzen. Typische Beispiele sind die diversen Fastfood-Ketten. Franchise-Systeme gibt es allerdings mittlerweile für nahezu jede Branche.
Wir durften vor einigen Wochen einen Gründer im Bereich der erneuerbaren Energien bei der Gründungsvorbereitung und Finanzierung begleiten. Auch wenn viele Franchise-Systeme ihren potentiellen neuen Franchise-Nehmern vorgefertige Businesspläne zur Verfügung stellen, war es unserem Kunden wichtig, einen neutralen Blick von außen auf dieses System zu erhalten, und individuelle Fragen der Existenzgründung (wie z.B. die korrekte Kapitalbedarfsermittlung, die Sicherung der Lebenshaltungskosten, Unterstützung der Agentur für Arbeit durch den Gründerzuschuss, u.ä.) zu diskutieren.
Besonderheiten bei Gründung als Franchisenehmer
Franchise-Systeme haben den Vorteil, dass man sich um viele Dinge wie Werbung, Name, Marke, und ähnliche Punkte nicht viele Gedanken machen muss - man kauft sich ja genau deswegen in ein System ein. Ein weiterer Vorteil (wie in diesem speziellen Fall) sind die günstigeren (weil zentral für alle Franchisenehmer ausgehandelten) Einkaufskonditionen bei Lieferanten. Nichtsdestotrotz tauchen bei der Prüfung pro/contra ein bestimmtes Franchisesystem andere Fragen auf, beispielsweise:
- ist das Einzugsgebiet, für das Gebietsschutz vorliegt, ausreichend groß, um die eigene Existenz zu sichern (in den angrenzenden Landkreisen haben bereits andere Franchisenehmer entsprechende Lizenzen)?
- wie hoch ist die Marge je Euro Umsatz (werden die umsatzabhängigen Lizenzgebühren durch die Einkaufsvorteile wett gemacht)?
- welche unternehmerischen Entscheidungen dürfen selbst getroffen werden, welche müssen mit der Zentrale abgestimmt werden (z.B. die konkrete Werbung vor Ort)?
- ...
Hilfreich war es in diesem Fall auch, dass betriebswirtschaftliche Auswertungen anderer Franchisenehmer zur Verfügung standen und diese Informationen auf das Einzugsgebiet und die persönliche Situation unseres Kunden angepasst werden konnten.
"Land unter" dank Greta
Nachdem hier sowohl unserer Einschätzung nach wie auch nach Einschätzung der Bank alle Ampeln auf grün standen, konnten wir mit dem überarbeiteten Businessplan und den angepassten Finanzplanungen das Kreditvolumen sauber definieren und guten Gewissens auch die Tragfähigkeitsbescheinigung für den Gründerzuschuss unterschreiben.
Nachdem zwischenzeitlich beides bewilligt wurde (Finanzierung und Gründerzuschuss), konnte unser Gründer noch vor den Sommerferien seine Firma gründen und erste Marketingmaßnahmen starten. Dadurch, und nicht zuletzt auch durch den in Branche mittlerweile als "Greta-Effekt" bezeichneten Schub bei Energieeffizienzmaßnahmen, ist bei ihm bereits nach wenigen Wochen "Land unter" - und das hat ausnahmsweise gar nichts mit dem Meeresspiegel zu tun.