Digitale und analoge Geschäftsmodell-Innovationen
Sie kennen wahrscheinlich die Bilder, in denen die 5th Avenue in New York 1900 und 1913 verglichen wird: Dutzende Pferdekutschen und ein Automobil vs. Dutzende Automobile und eine Kutsche. Und die Vergleiche aus der jüngeren Zeit: New Yorks Straßen mit lauter gelben Taxis und 3 Jahre später die selben Straßen nur noch mit normalen/Uber Autos.
Das eigene Geschäftsmodell kann also schneller überholt sein, als man denkt oder hofft. Auch bei einem kleineren Unternehmen oder als Handwerksbetrieb. Doch was können KMUs tun, um Schritt zu halten? Dieser Frage gingen wir letzte Woche in einem Seminar des Fraunhofer IAO und Handwerksinstituts itb nach.
Zuerst einmal sollte man als Unternehmer das eigene Modell auf den Prüfstand stellen:
- was/welchen Nutzen biete ich
- wem und
- wie an und
- mit was verdiene ich Geld?
Danach geht es darum, mögliche Ergänzungen zu finden: gibt es neue Services oder neue Zielgruppen, die für einen zukunftssicheren Umsatz sorgen könnten? Oder könnte ich mein Bezahlmodell umstellen? Wie lässt sich das neue Geschäftsmodell mit dem alten kombinieren?
Zunächst einmal spielt es übrigens keine Rolle, ob diese neuen Geschäftsmodelle in den Bereich der Digitalisierung fallen, oder eher im "klassischen" Bereich zu finden sind. Wobei es grundsätzlich natürlich Sinn macht, sich zu überlegen, welchen Nutzen die "neue digitale Welt" bietet:
- Welche Daten (z.B. von Maschinen, Autos oder Geräten) werden in meinem Bereich generiert und wie kann ich sie z.B. zur Verbesserung meiner Services oder neuer Dienstleistungen nutzen?
- Spielen die neuen Möglichkeiten der Visualisierung in meinem Geschäft eine Rolle z.B. 3D-Visualisierung von Räumen, Entwürfen oder Virtual Reality?
- Wie kann ich Drohnenbilder oder Erklärvideos einsetzen?
- Wäre ein Chatbot (Dialogsystem zum Chatten mit einem technischen System) eine Entlastung für meinen Kundendienst/Hotline?
- Kann 3D-Druck meine Prozesse beschleunigen oder neue Leistungen ermöglichen?
- Sind Servicebrillen eine Entlastung für meine Monteure oder kann ich so dem Fachkräftemangel Abhilfe schaffen?
- Können online auch Leistungen angeboten werden, für die der Kunde bisher ins Geschäft kommen musste, auch über den klassischen Shop hinaus?
Dass dies auch für kleinere Unternehmen geht, beweisen Dachdecker, die mit Drohnen Dachschäden begutachten, Orthopädie-Schuhmacher, die die Fußabdruck-Kiste und die Einlagen online versenden, Bauunternehmen, die den geplanten Umbau vorab visualisieren oder Solaranlagen-Anbieter, die den Kunden Echtzeit-Daten zur Verfügung stellen.
Als zertifizierter Dienstleistungsberater können wir Sie bei diesem Denk- und Weiterentwicklungsprozess (oder krasser gesagt "Überlebensprozess") unterstützen. Für diese Beratungen können diverse Fördermittel eingesetzt werden. Es braucht also nur zwei Dinge: den Entschluss, die Sache anzugehen und ein klein wenig Ihrer Zeit. Und falls Sie keine Zeit haben: wenn man ab und zu die Axt schärft, dann geht es wieder schneller!